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Gemeinde Niedernhausen sichert Wasserversorgung in Zeiten des Klimawandels

Mit einem ganzen Bündel von Maßnahmen sichert die Gemeinde Niedernhausen mit ihren Gemeindewerken und dem Wasserbeschaffungsverband Niedernhausen/Naurod die Wasserversorgung für die Bürgerinnen und Bürger in den kommenden Jahrzehnten.

Bürgermeister Joachim Reimann beschrieb die verschiedenen Ansätze, unterteilt in kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen, in einer Antwort auf eine WGN-Anfrage in der letzten Gemeindevertretung. „Wir haben in Niedernhausen das große Glück, über viel und qualitativ hochwertiges Wasser zu verfügen. Daraus erwächst aber gerade in heutiger Zeit die Verantwortung, mit dieser kostbaren Ressource verantwortungsvoll umzugehen“, so Reimann, der vor allem das in der Wasserversorgung tätige Personal in Niedernhausen lobte. Hervorragende und wichtige Arbeit werde hier jeden Tag erbracht, so der Bürgermeister, der auch Verbandsvorsteher des Wasserbeschaffungsverbandes ist.

Grundlage der Niedernhausener Strategie ist eine Machbarkeitsstudie „zur Sicherstellung der Wassergewinnung in sommerlichen Trockenwetterperioden“ aus dem Jahre 2020. Im Rahmen dieser Studie wurden auch hydrogeologische Analysen zur Wassergewinnung und dem Grundwasserspiegel ausgearbeitet. Die Ergebnisse wurden im vergangenen Jahr mit Experten und Fachbehörden besprochen.

Besonders Augenmerk wurde auf die Tatsache gelegt, dass im Jahr 2020 eine außergewöhnliche Spitzenlast beim Wasserverbrauch der angeschlossenen Haushalte zu verzeichnen war, die auch auf das „Corona-Jahr 2020“ zurückzuführen ist. Wichtig ist, dass die Messdaten bezüglich der Grundwasserneubildungsraten im Winterhalbjahr keine negativen Trends der Grundwasserneubildung erkennen lassen.

Zudem wurde deutlich, dass der optimierte Brunnenbetrieb in Niedernhausen sich positiv auf die Grundwasserbewirtschaftung auswirkt und ein Gleichgewicht der zugelassenen und praktizierten Grundwasserentnahme und des Grundwasserzuflusses besteht. Es konnte allgemein ein vernünftiger Umgang mit der Ressource Wasser bestätigt werden, das Grundwasser- und Betriebswasserstandsmonitoring wird weiterhin konsequent verfolgt.

Folgende Maßnahmen wurden und werden in Abstimmung mit den Aufsichts- und Genehmigungsbehörden in Zukunft umgesetzt:

Kurzfristig ist im Winterhalbjahr 2023/2024 die Regenerierung der Brunnen Farnwiese I und II geplant. Unter Regenerierung versteht man die Reinigung der Filtersysteme in den Bohrlöchern. Bereits umgesetzt ist die Reaktivierung des Brunnens im Autal. Das Wasser dieses Brunnens soll als Brauchwasser – beispielsweise für Bewässerungsarbeiten - durch den Bauhof genutzt werden. Die Brauchwassernutzung und die Regenerierung von Bestandsanlagen wird von den Genehmigungsbehörden bevorzugt unterstützt, da kostbares Trinkwasser gespart wird.

Für das Wasserwerk Hirschborn ist vorgesehen, die Eignung, Lage und Zugänglichkeit der vorhandenen Grundwassermessstellen zu überprüfen; zunächst soll ein Langzeitpumpversuch durchgeführt werden, um insbesondere die Qualität und Quantität des Grundwassers zu beurteilen. Die erforderlichen Antragsunterlagen sind derzeit in Bearbeitung, die Entwürfe werden mit den Genehmigungsbehörden vorabgestimmt, die Pumpversuche sollen in Abhängigkeit des Genehmigungs-verfahrens so schnell wie möglich realisiert werden. Mittelfristig soll am Wasserwerk Hirschborn nach erfolgreichem Langzeitpumpversuch ein so genannter Redundanzbrunnen ausgebaut werden. Dies ist ein Reservebrunnen, der in Zeiten besonders hoher Auslastung des Versorgungssystems die Betriebssicherheit gewährleistet. 

Auch zur langfristigen Sicherung der Wasserversorgung gibt es Planungen. So läuft derzeit eine Bestandsaufnahme der Grundwasseraufschlüsse im Gebiet Niedernhausen/ Naurod. Dies bildet eine Planungsgrundlage im Falle potentiell erforderlicher Neuerschließungen in der Zukunft.