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Wald

Freiwillige Helfer im Einsatz für den Wald – Lob für gute Zusammenarbeit mit HessenForst

Etwa 60% der Fläche der Gemeinde Niedernhausen sind mit Wald bedeckt, aber er hat es nicht leicht, der Niedernhausener Wald. Mehrere extrem trockene Sommer haben vor allem den Nadelhölzern schwer geschadet. Gerade Fichten sind Bäume, die in hohen Lagen am besten gedeihen und ausreichend Wasser benötigen. Unter passenden klimatischen Bedingungen konnten Fichten auch bei uns im Mittelgebirge gut wachsen, und wurden im 20. Jahrhundert in großer Zahl angebaut. Das ergab nach damaligem Stand forstwirtschaftlich Sinn, schuf aber recht artenarme Fichten-Monokulturen. Trockene Sommer mit langen Hitzeperioden haben die mit Fichten bepflanzten Teile des Waldes geschwächt, und Schädlinge wie der Borkenkäfer gaben den angeschlagenen Bäumen buchstäblich den Rest. Dies ist der Hauptgrund, warum es im Niedernhausener Wald oft alles andere als idyllisch aussieht und Kahlschlagflächen vielerorts das Landschaftsbild bestimmen. Bei der zukünftigen Bewirtschaftung des Waldes in Niedernhausen wird es wichtig sein, den Klimawandel mit einzuplanen und zu pflanzende Baumarten entsprechend zu wählen. Auch zusätzlichen Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu schaffen ist wichtig in Zeiten, in denen viele heimische Arten in ihrem Bestand bedroht sind.

Gleich zwei von freiwilligen Helfern getragene Aktionen haben am vergangenen Wochenende in Engenhahn stattgefunden, die genau in diese Richtung abzielten. Schon sehr zeitig am Samstagmorgen war die Waldjugend-Gruppe Niedernhausen am „Frauwald“ nördlich des Dorfes im Einsatz, um zwei so genannte Eidechsenburgen zu errichten. Dabei handelt es sich um Haufen aus Steinbrocken, die Reptilien wie die Zauneidechse als Verstecke und zur Winterruhe brauchen. Die Steinhaufen wurden zusätzlich mit Ästen verblendet. Das macht Fressfeinden der Eidechsen, wie zum Beispiel Turmfalken, den Zugriff schwieriger. Eidechsen brauchen Steinhaufen nicht nur als Unterkunft, sondern auch als Platz zum Sonnenbaden, um ihren wechselwarmen Organismus „auf Betriebstemperatur“ zu bringen. Daher sind die beiden neuen Eidechsenburgen auch an einem Südhang angelegt. Der Standort gehört zudem zu den Waldflächen, die die Gemeinde „stillgelegt“, das heißt aus der forstwirtschaftlichen Nutzung herausgenommen hat. Hier sollte in Zukunft gut Eidechse sein!

Auf der anderen Seite des Engenhahner Tales ging es ebenfalls am Samstagvormittag ans Aufforsten. In der Nähe des Wanderparkplatzes „Sauwasen“ sollten 5500 junge Bäume auf einer Kahlschlagfläche gepflanzt werden. Organisiert wurde die Aktion durch den Ortsbeirat Engenhahn und mehrere Engenhahner Vereine in Zusammenarbeit mit Hessenforst. Die finanziellen Mittel kamen durch verschiedene Fundraising-Aktionen bei Festen und Veranstaltungen zustande, vom zuständigen Forstamt Wiesbaden-Chausseehaus kam logistische Unterstützung. „Dass dies so gut funktioniert, liegt am traditionell sehr guten Verhältnis zwischen Engenhahn und den Forstbehörden,“ zeigte sich der Engenhahner Ortsvorsteher Peter Woitsch zufrieden. Auch das Erscheinen von über 80 freiwilligen Helferinnen und Helfern aller Altersklassen erfreute die Organisatoren. 



Auf der neu bepflanzten Fläche soll keine empfindliche Monokultur mehr entstehen: „Gepflanzt werden Stieleiche, Schwarzkirsche und Walnuss,“ erklärt Förster Christoph Dries. „Diese Arten sind widerstandsfähig gegen längere Trockenheit und Hitzeperioden, die wir im Sommer öfter zu erwarten haben.“

Mehr Informationen zu Wald und Naturschutz in Niedernhausen gibt es auf der Webseite der Gemeinde.