Wegen der Insolvenz des Betreibers werden alle Altkleidercontainer der Firma Texaid in Niedernhausen geschlossen. Das betrifft 22 Container an 12 Standorten in ganz Niedernhausen.
Hintergrund ist die Entwicklung am internationalen Markt für gebrauchte Textilien – dieser ist komplett zusammengebrochen! Es sind einfach zu viele Kleidungsstücke im Umlauf. Gleichzeitig ist Kleidung heute billig genug, dass wir viel davon kaufen und auch eher bereit sind, uns wieder von T-Shirt u. Co. zu trennen. Das ist schön und bequem, aber eigentlich nicht im Sinne nachhaltigen Handelns…
Die Container von Texaid werden zu einem späteren Zeitpunkt abgebaut und bis dahin versiegelt. Die Ordnungsbehörde der Gemeinde hat eine dringende Bitte an die Bürgerinnen und Bürger: Bitte legen Sie keine Kleidung mehr vor den versiegelten Containern ab! Diese kann nicht verwertet werden. Vielen Dank für Ihr Verständnis!
Was also tun wegen der fehlenden Kleidercontainer? Es gibt noch mehrere Kommunen in der Region, die Standorte der Firma Texaid waren und vor derselben Frage stehen. Wir haben uns bereits an das zuständige Ministerium und den hessischen Städte- und Gemeindenbund wegen entsprechender Beratung und Lösungsvorschlägen gewandt. Direkt übernehmen kann die Gemeinde Niedernhausen die Texaid-Container nicht. Um diese ordnungsgemäß leeren und warten zu können, haben wir nicht die Kapazitäten.
Als Zwischenlösung bieten sich Altkleidercontainer anderer Betreiber, z. B. des DRK, an. Wir werden in den nächsten Tagen auf der Webseite der Gemeinde eine aktualisierte Liste mit Containerstandorten veröffentlichen. Auch auf den Wertstoffhöfen des EAW dürfen Altkleider abgegeben werden. Im Restmüll können Textilien dann entsorgt werden, wenn sie stark verschmutzt oder beschädigt sind.
Was können wir alle sonst noch tun? Wir könnten zum Beispiel Nachhaltigkeit im Alltag wagen! Das heißt zum einen, weniger, aber dafür qualitativ hochwertigere Kleidung kaufen. Zum anderen könnte dies heißen, existierende Kleidungsstücke länger zu tragen und geplant weiterzugeben. Kleider, die nicht mehr passen, kann man in der Familie weiterverschenken oder auf einschlägigen Online-Plattformen zum Verkauf anbieten. Manche Kleidungsstücke kann man neu färben, wenn sie verblasst sind oder uns in der alten Farbe nicht mehr gefallen. Die Textilfarben dazu gibt es in jeder Drogerie!
Und wenn mal etwas kaputt geht an einem „Lieblingsstück“, dass man gerne behalten möchte, gibt es einen verblüffend einfachen alten Trick: Reparieren lassen! Das geht bei uns in Niedernhausen zum Beispiel im Repair Cafe (https://www.reparatur-initiativen.de/repair-cafe-niedernhausen) oder in der Änderungsschneiderei.

